Nach vier Jahren hatten Mila und ich endlich wieder Sand und Meerwasser unter Pfoten und Füßen. Denn mein lieber Mann und ich fuhren mit Mila in diesem Sommer für zwei Wochen nach Holland, auf die Insel Zeeland nach Vrouwenpolder. Dort kennen wir uns bestens aus. Seit 2005 machten wir dort regelmässig Urlaub mit unseren Drillingen.
2020 blieben wir (im Hochjahr von Corona) zu Hause.
2021 musste mein Mann mit unserer Tochter Anna ohne mich fahren, ich blieb daheim bei meinem frisch operierten Vater.
Letztes Jahr flog ich kurz vor dem Urlaub unglücklich vom Pferd. Die treuen BlogleserInnen kennen die Geschichte…kein Meer, kein Strand, dafür ein operierter Arm 🙁
Nach so langer Urlaubspause habe ich mich nun umso mehr gefreut, wieder einmal in Holland zu sein. Der erste Urlaub „nur“ mit Mann und Hund, ganz ohne Kinder (die inzwischen erwachsen sind und fleissig studieren).
Zum ersten mal wieder den feinen Sand und das kalte Meerwasser unter den nackten Füßen zu spüren, das ist gerade so, wie im Advent das erste Weihnachtsplätzchen zu essen. Pure Freude!
Mit der Zeit wird der Strand mehr und mehr zur Gewohnheit. Und am Ende freut man sich auch wieder auf zu Hause. So wie man nach Silvester auch keine Weihnachtsplätzchen mehr essen mag 🙂
Als hätte ich aus den vorherigen Urlauben in Holland nichts gelernt, genoß ich in den ersten Tagen Pommes mit Majo, Kibberling, Poffertjes und viel leckeren Käse. Mit dem Ergebnis, dass mein Reizmagen rebellierte und ich nachts vor lauter Sodbrennen nicht schlafen konnte. Wieder fällt mir die Parallele zu Weihnachten auf – da habe ich auch spätestens an Silvester eine leichte Gastritis wegen dem vielen Festessen 😉
Eine leichte Bindehautentzündung bei mir gab es in der zweiten Ferienwoche, denn der Wind bläst halt schon ordentlich. Wobei wir in diesem Jahr sogar ein recht windarmes Jahr hatten…
URLAUB, MEER, SONNE, STRAND… bei diesen Worten wird es uns wohlig ums Herz. Vom Urlaub erwarten wir Erholung, Entschleunigung, Entspannung. Ja und das hatten wir auch! Es war ein schöner Urlaub mit viel Erholung.
Gleichzeitig hält sich die Erholung dadurch in Grenzen, da man sich selber (mit all seinen „Gebrechen“) ja mitnimmt in den Urlaub.
Ich musste wieder einmal feststellen: In meinem Herzen fühle ich mich weitaus jünger, als es mein Körper erlaubt.
Lag ich beispielsweise früher gerne auf meinem Handtuch am Strand, merkte ich in diesem Jahr, dass mir sofort alle Knochen weh tun, wenn ich da so flach auf dem Boden liege. Und einfach kurz wieder aufspringen geht auch nicht mehr! Ich musste umständlich in den Vierfüßlerstand, um mich ungeschmeidig nach oben zu wuchten. Das ist bei mir nun Realität – und dies gibt mir zu denken. Ist zukünftig womöglich täglich Yoga mit Dehnung, Strecken, Beugen angesagt? So etwas mache ich äußerst ungerne…
Ich will sagen: Wo und wie ich mich erhole, musste ich erst mal austesten.
Am Schönsten waren die Spaziergänge mit Mila am Strand (ok, da muss man halt aufpassen dass man nicht zu lange in der Schräge spaziert, denn das fordert zu sehr die Hüfte 😉 . Auf der Ebene, im trockenen Sand, ist es dafür recht anstrengend weil man da so einsinkt. Ja, ja, das Alter! 😉
Ganz toll war das Radfahren. Das machte richtig viel Freude, denn wir hatten das E-Bike meines Mannes dabei. Gegenwind kein Problem. Turboknopf drücken und weiter geht´s mit dem Rad, fast ohne Anstrengung. Nach ca zwei Stunden meldete sich aber schmerzhaft das Gesäss. Da brauchte es dann erst mal eine Fahrpause.
Manchmal liehen wir ein zweites E-Bike aus (sehr teuer!) um gemeinsam auf Tour sein zu können. Mila blieb dann brav in unserem kleinen Ferienhaus. Wenn ich zuvor mit ihr ausgedehnte Strandspaziergänge machte, war sie froh im Haus schlafen zu dürfen. Und wir konnten mehrere Stunden ohne Hund unterwegs sein.
Natürlich hielt ich auch wieder die Augen offen ob ich auf einen anderen Kromfohrländer stoße? Und tatsächlich begegneten wir in unserem Feriendorf einer reinrassigen Kromihündin samt ihren Zweibeinern. Es gab einen netten Austausch, denn die andere Kromifrau freute sich wie ich darüber, auf einen Kromi zu stossen. Unsere Mila, die ja aus einem Einkreuzprojekt stammt, sieht zwar auf den ersten Blick nicht unbedingt nach Kromi aus, aber wir wurden dennoch indentifiziert 🙂
Nelly vom Fabelsprung war die hübsche reinrassige Kromidame. Am Strand trafen wir uns zufällig wieder und ließen die beiden Hündinnen sich etwas näher kennenlernen. Mila wäre gerne mit Nelly schnell geflitzt aber das war mir wegen Milas Rücken dann doch zu heikel.
Zuhause in Michelbach dachte ich noch, ich nehme Mila (zum Schutze ihres Rückens) gar nicht mit an den Strand. Doch ich wurde während des Urlaubs immer mutiger und ließ Mila immer mehr Freiheiten. Im Film ist zu sehen, wie schnell sie am Strand rannte. Das Rennen ist aber auch nicht so gefährlich, sondern das Spielen mit anderen Hunden, weil es da oft recht „körperlich“ zugeht mit wegdrücken, auf den Rücken springen usw.
In Holland gibt es ja Fahrräder ohne Ende – aber fast schien es mir so, als gäbe es mittlerweile mindestens so viele Hunde 🙂
Ich begegnete vielen Leuten, die nicht mit einem sondern mit zwei bis drei Hunden unterwegs waren. Oftmals sehr große Hunde, die echt Eindruck machten. Also das Thema „Hundebegegnung“ konnten wir in diesem Urlaub herrlich trainieren.
Doch nun zur Anfangsfrage zurück: Wie war denn nun der Urlaub?
Er war schön. 🙂
Wir hatten gutes Wetter, meist 20 Grad. Sonne, Wolken und ein wenig Regen wechselten sich ab. An manchen Tagen war es warm genug, um im Meer zu schwimmen.
Wir hatten Zeit für uns als Paar, Zeit für uns selbst, Zeit für Freunde, Zeit zum Lesen, Zeit zum Erkunden – Urlaub eben. 😉
In der Rückschau ist man besonders dankbar. Dafür, dass wir unversehrt zu Hause wieder angekommen sind. Dankbar, dass wir eine so schöne Zeit miteinander hatten. Dankbar, dass es Urlaub gibt.
Doch immerzu Urlaub zu haben, ist wohl auch nicht erholsam. Es heißt so schön: Immerzu Sonne macht Wüste.
Gehen wir deshalb nun zuversichtlich und neu gestärkt in unseren Alltag und freuen uns auf die Aufgaben die auf uns warten.
Es gibt hier einen 6-minütigen Film von unserem Urlaub zu sehen. Da dies ein öffentlicher Blog ist, zeigt der Film nicht zu private Dinge. Es ist eher ein Mila-Film (aber ein bisschen von uns und von Holland sieht man auch).
Viel Freude beim Anschauen wünschen euch Iris mit Mila