Früher war alles anders!
Früher gab es zum Beispiel viel mehr Insekten. Das Verschwinden von Käfern, Bienen, Hummeln, Fliegen & Co. ist keine kleine Sache, sondern greift groß in das empfindliche Ökosystem ein.
Die gute alte Stubenfliege ist nicht gänzlich verschwunden. Aber es summt und brummt im Sommer merklich weniger um einen herum und es gibt deutlich weniger „Fliegenleichen“ auf den Fenstersimsen.
Das ist schon auffallend.
Bei der Stubenfliege sind wir vielleicht ganz froh, denn diese Tiere können höchst nervig sein. Abgesehen davon spazieren sie mit ihren Fäkalbeinchen über unser Marmeladebrot – das ist nicht gerade hygienisch!!
Allerdings: Keine Insekten, keine Bestäubung. Keine Kirschen und Äpfel. Kein natürliches Vogelfutter für unsere gefederten Singfreunde. Immer weniger Vögel in heimischen Gärten… Alles „Fehlen“ hat Auswirkungen. Und am Ende eben auch gravierend und spürbar für uns Menschen.
Mir fällt das Lied ein: „Sag mir wo die Blumen sind“ – ein Antikriegslied von Pete Seeger. Die Melodie schwirrt in meinem Kopf herum und ich singe dazu: Sag mir, wo die Fliegen sind. Wo sind sie geblieben? Sag mir, wo die Fliegen sind. Was ist geschehn? Sag mir, wo die Fliegen sind. Summten einst im Sommerwind. Wann wird man je verstehn? Wann wird man je verstehn?
Damit die Bienen und ihre Insektenfreunde Heimat haben, sollen wir Gartenleute unsere Gärten nicht zu intensiv pflegen. Das heißt: Gerne auch hier und da Unkraut wachsen lassen, bienenfreundliche Blumen pflanzen usw. In unserem Nutzgarten habe ich viel Phacelia gesät. Derzeit blühen die Blüten und es kriecht, krabbelt und summt dort tatsächlich wie verrückt.
Den Rasen mähe ich auch nicht ständig, damit auch hier ein Flor von Blüten für die Insekten da ist.
Und dennoch braucht ein Garten auch Pflege. Sonst wuchert einem, schneller als einem lieb ist, das Grün über dem Kopf zusammen.
Dies sehe ich deutlich am Nachbarsgarten. Vor zwei Jahren kaufte ein Privatmann das Haus gegenüber von uns. Er wollte es Stück für Stück renovieren. Leider geht aber gar nichts voran. Und so „loddert“ das alte Haus vor sich hin. Und der einst schöne Rasen, mit Fischteich und Blumen sieht mittlerweile doch sehr wild aus!
Naja – vielleicht fühlen sich Igel, Vögel, Insekten und andere Wildtiere wohl in diesem Gestrüpp? Dann wäre dieser „Urwaldgarten“ ja zumindest dafür gut.
Sollte euch – während ihr hier Milas Blog lest – gerade eine nervende Fliege umkreisen, freut euch.
Vielleicht kommen noch Zeiten, wo der Einsatz von Fliegenklatschen verboten wird 😉 Who knows…
Haus und Garten von gegenüber „verloddern“ immer mehr.
Vielleicht fühlen sich die Wildtiere in dem verwilderten Garten wohl?
Ich mag es, wenn unser Garten gepflegt ist. Wobei es auch bei uns Ecken gibt mit Unkraut und Gestrüpp.
Diese Wimpelkette nähte ich neulich für noch schöneres Sommerfeeling 🙂