Tollpatsch

Mit dem Beginn der Sommerferien hat sich der Sommer verabschiedet. Auch heute, am 6. August, regnet und stürmt es schon den ganzen Tag.
Was mache ich an so einem Tag? Marmelade kochen, Kuchen backen, mit Mila im Regen spazieren gehen und in Milas Blog über uns erzählen.
Und das Weihnachtsessen buchen. Ja, richtig gelesen. Tatsächlich fühlten die Inhaberin der Dorfwirtschaft und ich uns heute bei dem „grau in grau“ so weihnachtlich, dass ich für unsere große Familienfeier (35 Leute!) schon mal alles fix gemacht habe. Was erledigt ist, ist erledigt 🙂

Eigentlich wäre ich ja heute zusammen mit meinem Mann unterwegs. Doch nun musste ich mit Mila zuhause bleiben, denn gestern gab es einen ziemlichen Schreck mit Mila:
Ich war mit Pferd und Hund zu Fuss unterwegs. Mila trabte munter vor mir her. Plötzlich strauchelte sie kurz auf dem Wiesenweg und zeigte dann sofort Schmerzen an. Eingeklemmte Rute, zurückgeklappte Ohren, hecheln und schmatzen. Den linken Vorderfuss streckte sie mir entgegen (schau, da tut es weh!).
Vorsichtig untersuchte ich ihre Pfote (war sie in etwas hineingetreten?). Es war nichts zu sehen. Sie schleckte auch nicht an der Pfote und mein Verdacht war, dass sie sich am Karpalgelenk etwas verzerrt hatte.
Sie setzte ihren Fuss nur sehr vorsichtig auf und lahmte deutlichst.
Ich rief sofort zu Hause an – aber befand mich leider in einem Funkloch!
Und so musste die arme Mila auf drei Beinen bzw stark humpelnd noch eine ganz schöne Strecke laufen, bis wir endlich Verbindung hatten. Das war purer Stress für Mila und auch für mich. Tragen konnte ich Mila nicht, denn ich musste ja auch mein Pferdle führen und der zerrt sofort den Kopf nach unten um Gras zu fressen, wenn man nicht ganz bei ihm ist.

Mila musste also „irgendwie“ mitlaufen. Jeder Tierbesitzer kennt das: Man leidet so sehr mit seinem Tier mit!
Was war nur passiert? Was hatte Mila? Hatte sie sich womöglich eine Sehne oder Bänder gerissen?
Wir wollen bald in den Urlaub. Letztes Jahr flog ich kurz vor dem Urlaub vom Pferd! Der Urlaub war gestrichen…
Stand jetzt womöglich eine Operation bei Mila an? Mir schwirrte der Kopf!!
Endlich konnte ich meinen Mann mit dem Handy erreichen und er kam so schnell wie möglich. Er nahm Mila mit nach Hause und ich führte mein Pferd zurück zum Hof. Zuhause hatte mein Mann schon mit dem Tierarzt (Wochenenddienst) telefoniert. Der meinte, er hätte kein Röntgengerät und wir sollten lieber direkt in die Tierklinik fahren.

Ich schaute meine Mila an und sah, dass es ihr deutlich besser ging als unterwegs. Somit gab ich ihr eine Schmerztablette und wartete erst einmal ab. Mila entspannte sich immer mehr. Ein gutes Zeichen.
Nach einer Weile ging ich mit ihr raus in den Garten. Juhu, sie lief auf allen vier Beinen, kein Lahmen. Gut, sie hatte die Tablette intus, aber eine schwere Verletzung konnte ich nun eigentlich ausschließen. Also, keine Fahrt zur Tierklinik, sondern weiter beobachten…

Heute läuft Mila völlig schmerzfrei, sie hat keine weitere Schmerztablette bekommen. Es war also nichts Ernsthaftes. Vielleicht hatte ein starrer Halm sie in das Bein gepiekst? Vielleicht hatte sie sich kurz gezerrt? Wie auch immer, ich bin sehr froh, dass es ihr wieder so gut geht!

Ein weiterer Schreckmoment geschah vor einer Woche. Bei einem Geburtstagsfest tappte ich Tollpatsch im engen Hausflur (unabsichtlich!) in eine flache Kiste mit Schmutzgeschirr. Taumelnd verlor ich den Halt unter den Füßen und knallte der Länge nach auf den Boden, hinein in Blumensträuße, die auch in dem Flur auf dem Boden standen. Das wäre ein prima Film für „Pleiten, Pech und Pannen“ geworden.
Etwas belämmert stand ich auf und checkte zuerst einmal, ob ich meinen rechten Arm (indem ja noch die Platte samt 12 Schrauben drin sind!) bewegen kann. Hatte ich den Arm nun wieder gebrochen? Nein, nichts gebrochen! Nur ein paar blutige Schrammen. Gott sei Dank!

Unsere Anna ist gut in Uppsala angekommen und findet die Stadt richtig schön. Ich habe mir Fotos und Filmchen auf youtube angeschaut und bin auch begeistert. Jetzt im Sommer ist Uppsala eine grüne Stadt. Viele Bäume, dazu der Fluss Fyris, altehrwürdige Gebäude aber auch viel Innovatives. Eine Universitätsstadt mit langer Tradition.
Ich glaube, ich sollte Anna mal besuchen 🙂

Wenn die Wettervorhersagen stimmen, dann kommt der Sommer bald zurück. Noch mehr Kuchen und Marmelade braucht es auch nicht. Lieber mal wieder Rasen mähen und Sonnenmilch benutzen.
Es grüßt euch herzlich, Iris und Mila

Was hat Mila?? Dank Schmerzmittel entspannt sie sich immer mehr.

Eine Stunde später: Mila steht wieder auf VIER Beinen und lahmt nicht mehr.

Der 6. August ist ein grauer, nasser Regentag.

Da backe und esse ich gerne einen Rührkuchen 🙂

Und Marmelade kochen macht bei dem Wetter auch Spaß.