Unverhofft kommt oft

Da freut man sich auf den Beginn der Sommerferien!
Und dann ist die Freude ziemlich getrübt. Zuerst habe ich einen Hexenschuss, weil ich leichtsinnig und nicht rückenschonend meine Hausfrauentätigkeiten ausgeübt habe. Zack! Schmerz!! Mist!!!
Mit Schmerztabletten und viel Wärme (Kirschkernkissen im Dauereinsatz) komme ich über die Tage. Hausfrauentätigkeiten und Gartenarbeiten müssen eine Weile ruhen.
Und dann fängt Mila an! Letzte Woche weckt sie mich mit Jaulen. Sie will raus in den Garten um sofort Gras zu fressen. Kein gutes Zeichen. Sie zeigt Bauchschmerzen an. In ihrem Bauch gluckert es mal wieder sehr heftig. Fressen will sie nicht. Dafür entdecke ich in der Küche einen nassen Fleck (erbrochener Magensaft). Ich koche für Mila weichen Reis und Möhrenbrei. Nachmittags frisst sie ein wenig. Am nächsten Tag will sie weder fressen noch trinken und im Bauch gluckert es wieder sehr laut. Ich gehe vorsichtshalber zum TA. Leider befindet sich mein TA die ganze Woche über im Urlaub. Also wird Mila von der Kollegin untersucht. Sie erinnert sich an das „Drama“ mit der Eichel und der Not-OP. Darum würde sie Mila gerne röntgen. Ich glaube nicht an einen Fremdkörper, denn da hätte Mila doch viel mehr gespuckt. Mila bekommt eine Schmerzspritze und wir fahren wieder nach Hause (Schleimhäute und Temperatur waren ok). Da sie den ganzen Tag über nichts frisst – und weitaus schlimmer: nichts trinkt (!), fahre ich kurz vor Praxis-Schluss wieder zum TA. Sie bekommt eine Infusion, damit der Kreislauf stabil bleibt. (Nicht intravenös, sondern einfach unter die Haut am Rücken). Ausserdem wird Blut genommen, denn ich will ein Blutbild haben. Am nächsten Tag frisst Mila vom Reis, aber nur wenn ich etwas Rinti darunter mische. Dazu gibt es immer auch Möhrenbrei. Mittags bekomme ich den Befund: Das große Blutbild ist völlig in Ordnung. Aber: Der Wert der Bauchspeicheldrüse ist etwas erhöht. Zur Erklärung: ein Wert bis 200 bedeutet kein Verdacht auf eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis). Ein Wert zwischen 200 und 400 bedeutet ein fraglicher Verdacht. Und ein Wert über 400 bedeutet einen Verdacht. Milas Wert lag bei 237. Vorsichtshalber spritzte die TA am Nachmittag Antibiotika, damit eine evtl anbahnende Entzündung unterbunden wird. Und Mila sollte Schonkost bekommen. Das Futter vom TA rührte Mila nicht an. Sie kam noch nicht einmal zur Küche rein, als sie das Futter roch. Also gab ich weiterhin weichen Reis, Möhrenbrei gemischt mit hochwertigem Nassfutter von „Festino“( speziell fettarm). Festino ist eine kleine Firma hier in Schwäbisch Hall und bietet Barf-Produkte sowie Dosenfutter ohne Konservierungsstoffe und dergleichen an.
Mila spuckte nicht mehr, sie hatte keinen Durchfall, sie frass und trank. Das war schon mal gut! Doch ihre Schleimhäute waren blass, und ihre Atemfrequenz schnell. Sie atmete flach und der Bauch zog sich nach hinten in die Flanke. Irgendwie seltsam und anders als normal. Als ich zwei Tage später nochmals zur TÄ musste, weil Mila noch ein zweites mal Antibiotika mittels Spritze bekam (um Magen-Darm zu entlasten) konnte sie die Atmung nicht sehen, weil Mila vor Aufregung sowieso nur am Hecheln war. Ich lief extra eine Weile vor der Praxis spazieren, bis sich das Hecheln gelegt hat. Kaum aber kreuzte die TÄ auf um zu schauen, fing sofort das Hecheln wieder an. Schade!
Falls es jemand interessiert: Ein Hund atmet zwischen 20 bis 40 Atemzüge in der Minute. Man zählt innerhalb von 15 Sekunden die Atemzüge und nimmt diesen Wert mal vier. Dann hat man die Atemzüge pro Minute.
Seit heute ist nun mein TA zurück. Da es Mila gerade aber besser geht (Atmung besser, kein Bauchgluckern mehr, sie frisst nicht mehr ständig Gras, sie verbeugt sich nicht mehr so oft > das tun Hunde wenn sie Bauchschmerzen haben und auch die Schleimhäute sind wieder rosig), gehe ich heute noch nicht zu meinem TA. Aber die nächsten Tage schon. Denn ich will alles mit ihm besprechen und es soll auch nochmals der Wert der Bauchspeicheldrüse untersucht werden.
Was Mila nun hat oder hatte? Keine Ahnung. Mal sehen wie sich alles weiter entwickelt. Ich berichte dann natürlich…
Die letzten Tage ging es Mila nicht gut. Bauchschmerzen, keinen Appetit, abgeschlagen, müde, unlustig und unruhig. Wir waren in Sorge. Heute geht es ihr besser. Doch weitere Tierarztbesuche stehen aus. Wir hoffen, dass bald alles wieder gut ist!