Grashüpfer Flip, der treue Freund von Biene Maja, wäre erstaunt wenn er sehen könnte, wie galant Mila auf den Hinterbeinen durch die Wiese hüpfen kann. So hoch und weit wie ein Grashüpfer! Was so lustig und sportlich aussieht hat einen unlustigen Grund: Mila hüpft immer dann, wenn sie sich vor einem ihr unbekannten Objekt fürchtet. Unsicherheit ist ein Persönlichkeitsmerkmal, welches viele Kromfohrländer in sich haben.
Wenn Mila – wie neulich auf dem Spaziergang – einen seltsamen Felsen entdeckt, der da so unvermittelt in der Wiese steht, dann hat sie die Wahl zwischen Flucht und Angriff. In ihrem „Angst-Hüpfer“ vereint sich beides: In Bewegung sein und Bellen (aus Unsicherheit), und sich groß machen und Nackenhaare stellen (um den „Gegner“ zu beeindrucken).
Das Fachbuch rät: Hat man einen unsicheren Hund sollte man selbst immer ruhig und gelassen bleiben und somit dem Hund Sicherheit vermitteln. Man soll den Hund nicht zwingen zu dem angst-besetzten Objekt zu gehen. Weiterlaufen (nicht stehenbleiben!) und nicht auf den Hund einreden!!
Das leuchtet mir alles ein. Es ist aber gar nicht immer so einfach, dies umzusetzen. Als beim Tierarztbesuch Fieber gemessen wurde (Routineuntersuchung), da jammerte Mila. Sofort begannen die Tierärztin und ich reflexartig mit säuselnder Stimme zu besänftigen: „Gleich ist es vorbei, du musst keine Angst haben, das tut doch gar nicht weh…“. Plötzlich hielt die Tierärztin inne und sagte: „Was wir hier machen ist komplett falsch. Wir sollten nicht auf den Hund einreden, sonst bekommt er erst recht Angst vor dem Fieber messen!“
Das „Trösten wollen“ steckt einfach in uns!! Vielleicht vor allem in uns „Mama´s“. Hat das Kind Angst, so nehmen wir es selbst-verständlich auf den Arm und beruhigen es. Diese Empathie ist so eingeübt, dass es schwer fällt, nicht auf den Hund einzureden, wenn er Angst zeigt.
Letztlich muss sich aber das gesamte Familienrudel an diese Regel halten, sonst nützt es ja alles nichts. Zum Glück verzeihen Hunde Erziehungsfehler. Denn jeden Tag immer alles richtig machen, das schaffen wir nicht. Wollen wir trotzdem hoffen, dass später vor allem die Grashüpfer um die Wette hüpfen und du, liebe Mila, entspannt auf vier Beinen bleibst.
„Huch, was ist denn das?!! Ob ich mich da vorbeitrauen soll?“