Bellen und dummes Zeug fressen

Immer wieder werde ich gefragt ob Mila ein Jagdhund sei. Mit ihrem „Dackelgesicht“ (das ist total lieb gemeint!) und ihren Punkten im Fell erinnert sie eben an einen „Jäger“. Ich hoffe, dass Großvater Robin vor allem die Ohren vererbt hat und nicht einen Griffon-Jagdtrieb (den Robin übrigens nicht hat)!

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Die Ohren mit den langen Zuzzeln wurden eindeutig von Großvater Robin vererbt

Mila soll uns später ja im Gelände mit dem Pferd begleiten, da wäre ein Jagdtrieb schwierig. Wir werden sehen, wie es sich entwickelt. Bislang bleibt sie in Wald und Wiese immer in meiner Nähe. Vögel findet sie allerdings sehr interessant. Ich bin froh, dass sich die Vögel sofort in die Luft begeben und davon fliegen, wenn Mila ihnen nachsetzt. Kaum ist der Vogel in der Luft, ist es kein Problem, Mila zu mir zurückzurufen. Würde der Vogel allerdings weiter vor ihrer Nase herumtanzen, hätte ich es wohl sehr schwer! Wenn mein „timing“ stimmt, dann schaffe ich es auch, dass Mila erst gar nicht zum Vogel hinrennt. Wir üben den Rückruf auf jeden Fall weiter!

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Mila soll später zuverlässig mit dem Pferd mitlaufen. Ein ausgeprägter Jagdtrieb wäre da schwierig!

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„Hallo Vogel, warte, ich fange dich!“

Buddeln und Graben
Papa Bjarne hat ihr u.a. das „Löcher graben“ und die Liebe zu den Mäusen mitgegeben. Mila findet den Geruch von Erde super und sie darf bei uns im Garten Löcher buddeln. Genau wie Bjarne liebt sie es, die Nase tief in Mäuselöcher zu stecken.

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Wehret den Anfängen!
Was ich nur bedingt zulasse, ist das wachsame Bellen. Mit ca. 5 Monaten fing Mila an, entgegenkommende Spaziergänger im Wald anzubellen. Wie ich gelesen habe, findet im 5. Monat die zweite sensible Phase statt. Das heißt, die Hunde reagieren manchmal empfindlich auf Neues, auf Menschen und Dinge. Sie fühlen sich unsicher und brauchen daher umso mehr eine sichere Führung.
Bellen ist zunächst ein normales Hundeverhalten. Aber einen Kläffer möchten wir nicht haben. Es soll ja Hunde geben, die im Winter jede einzelne Schneeflocke anbellen. Das ist anstrengend (für den Besitzer und den Hund!).

Mein „Anti-Bell-Training“ im Wald sieht derzeit so aus: Wenn Spaziergänger entgegenkommen rufe ich Mila zu mir (und belohne sie natürlich mit einem Leckerlie). Mila geht in ein Sitz, wird angeleint und geht „bei Fuß“ mit mir weiter. Die Leine gibt dem Hund nochmals mehr Sicherheit (verlängerter Arm).
Zusätzlich gehe ich mit Mila vermehrt zu Menschenansammlungen  (Stadtpark, Feste, Schulhof), damit sie die vielen Menschen und den Trubel gewohnt wird.

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Ein „Sitz“ trotz vieler Menschen, anderer Hunde, Kinderwagen…

Bellen am Gartenzaun
Zeitgleich mit dem Bellen im Wald, fing auch das Bellen am Gartenzaun an. Spaziergänger, die an unserem Haus vorbeilaufen, wundern sich  vielleicht über meine derzeitige freudige Kommunikation. Ich quatsche nämlich sämtliche Leute an! Ich verrate nicht, dass ich das vor allem wegen dem Hundetraining mache. Ich führe small-talk mit den Leuten und Mila sitzt neben mir. Sie soll lernen, dass es ganz normal ist, dass Leute vorbeikommen. Und dass es eben NICHT ihre Aufgabe ist, diesen „Hof“ zu bewachen, denn das kann die Rudelchefin selbst.
Der Danskie (Opa Jaron) wurde übrigens genau dafür gezüchtet: Hof und Haus zu bewachen.
Wachsam zu sein, in gesundem Rahmen, das darf Mila schon! Aber auf mein Kommando „Schluss“ sollte sie mit dem Bellen wieder aufhören (soweit mein Plan).

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Wacher Blick – wachsamer Hund

Ekliges Zeug fressen
Mila liebt einfach jeden „Scheiß“! Also: Ich laufe mit Mila im Wald spazieren und freue mich am lieben Hund und der herrlichen Natur. Plötzlich hüpft Mila fünf Meter weiter ins Gebüsch. Ich rufe sie sofort zurück, doch Milas Ohren sind auf Durchzug! Mila frisst mal wieder irgendeinen Mist! Ich schmettere ein so klares „Pfui“ durch den Wald, dass es einen Kilometer weiter noch zu hören ist. (Ich weiss: Mit Lautstärke kommt man meist nicht zum Ziel – aber mein Puls ist auf 180!). Mila trottet gemütlich zu mir zurück und schleckt sich das Maul. Für das Zurückkommen darf ich sie natürlich nicht bestrafen. Zähneknirschend laufe ich mit ihr weiter. Wieder einmal hat Mila den Punkt geholt (und leider auch die Scheiße im Bauch).

Bei den Pferdeäpfeln bin mittlerweile meist ich die Gewinnerin. Denn diese Äpfel sehe ich im voraus! Nähert sich Mila den Pferdeäpfeln, gibt es ein klares „Nein“, bevor Mila daran schleckt. Juhu – das funktioniert. Mila bekommt natürlich sofort ein Leckerlie, weil sie so gut hört.

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„Frauchen sagt, ich darf das nicht fressen. Dabei schmeckt das so lecker!“

Übrigens: Nur zu verbieten – du darfst dies nicht, du darfst jenes nicht – wäre wohl zu einseitig für dieses junge Hundeleben! Mindestens genauso wichtig sind spannende Alternativen! Nicht nur deshalb besuchen wir die Hundeschule, weil wir dort Sinnvolles lernen und Spass dabei haben.