In den ersten Tagen verfolgt einen der Welpe auf Schritt und Tritt. Bedürfnisse des Menschen wie Duschen, Toilettengang oder Zähneputzen sind plötzlich mit den Fragen verbunden: „Was macht solange der kleine Hund? Mitkommen? Oder lässt man ihn jammernd vor der Badetüre sitzen?“ Und irgendwann muss man ja auch mal den Müll rausbringen, staubsaugen, einkaufen. Das alles ist in den ersten Tagen etwas komplizierter als normalerweise.
Andererseits ist es erstaunlich, wie schnell sich der Welpe an sein neues Rudel und die neuen Abläufe gewöhnt. Von Tag zu Tag, von Woche zu Woche stellt sich immer mehr die Routine ein.
Zu Anfang hat Mila viel gejammert. Es ging ihr gut, sie war satt, die Blase war leer, sie war nicht alleine – aber sobald es ihr ein wenig langweilig wurde, fing das Jammern an. Wir haben viel und gerne mit Mila gespielt und gekuschelt! Aber ganz bewusst mussten wir das Jammern auch immer wieder ignorieren. Einen Hund, der uns den ganzen Tag volljammert, um die ständige Aufmerksamkeit zu bekommen, wollten wir nicht. Diese Konsequenz war hart für uns, denn ein Welpenjammern lässt das Herz erweichen.
Ein weiteres Übungsfeld war das „alleine bleiben“. In einem Buch las ich, dass die Welpen erst im Alter von 6 Monaten alleine gelassen werden sollen. In einem anderen Buch las ich, man soll früh damit beginnen, allerdings in winzig kleinen Schritten: Nur mal kurz den Müll rausbringen, schon ist man wieder da. Und bloss keine große Show draus machen. Rausgehen – wiederkommen – fertig. Ich habe mich an diese Version gehalten und steigerte das „alleine sein“ immer mehr. Zu Beginn lauschte Opa immer wieder an der Wohnungstür ob Mila jammert wenn wir weg sind. Nach kurzem anfänglichen „weinen“ war Mila aber rasch still. Sie findet es sicher nicht toll, alleine zu sein, aber sie findet sich damit ab.
Beim „alleine sein“ muss Mila seit kurzem übrigens in die Küche! Sie hat nämlich alle unsere kreativen Treppenhausabsperrversuche mit der Nase geschickt zur Seite geschoben. Da sie (als junger Hund) die Treppen aber nicht rauf und runter soll, muss sie nun eben die „Alleine-Zeit“ in der sicheren Küche verbringen.
Alleine unterm Küchentisch. Zum Glück ist der Elch noch da!