Von der Kratzbürste zum Wellness-Weib

Ich habe einen Traum…
…ich betrete mit einer Handvoll Hundebürsten das Zimmer und Mila schmeisst sich sofort auf ihre Hundedecke. Dort bleibt sie genüßlich liegen, wenn ich ihr die Pfoten säubere, die Krallen schneide, den verklebten Bart um das Maul entfilze, die lästigen Haare aus den Ohren trimme, und ihr die toten Haare aus dem Fell kämme. Mila geniesst das Prozedere und grunzt dabei wohlig wie ein Wellness-Weib.

Die Realität ist so: Ich betrete mit einer Handvoll Hundebürsten das Zimmer und Mila mutiert zur Kratzbürste.
Nun muss man wissen, Mila ist ein energischer, neugieriger, ängstlicher und sensibler Hund. Eine widersprüchliche Mischung! Als Welpe hatte sie vor ihrer weichen Welpenhaarbürste im ersten Moment große Angst. In einem Fachbuch hatte ich gelesen, dass man den jungen Hund langsam ans Bürsten heranführen soll. Sollte der Hund Angst haben, darf man ihm gerne die Bürste zum Spielen überlassen. So habe ich es gemacht – und mittlerweile glaube ich, das war ein Fehler! Mila ist nun gute fünf Monate alt und wurde schon oft gebürstet. Sie hat aber noch immer nicht begriffen, dass die Bürste nicht das Ultimative-Super-Spielzeug ist, in welches man sich sofort verbeisst, wenn es einem zu nahe kommt. Sieht  Mila die Hundebürste, legt sie einen Schalter um. Die relaxte Mila wird zum Wirbelwind. Soll ich sie nun gar nicht mehr bürsten, einfach warten bis sie älter und „reifer“ ist? Nein, das ist nicht die Lösung. Übung macht den Meister! Und so wird Mila nun jeden Tag von mir gebürstet. Die ersten Minuten sind ziemlich lebhaft. „Hihihi, huhuhu, hahaha“ scheint Mila zu rufen, „es kitzelt mich so sehr“. Sie windet sich, dreht sich, schnappt nach der Bürste und führt sich auf wie ein Gummiball. Ich halte Mila und bürste in stoischer Gelassenheit weiter (hmm, Massage, Massage).  Nach einer Weile beruhigt sie sich dann doch. Und wenn sie sich dann eine kurze Zeit hat wunderbar bürsten lassen, gibt es das Leckerlie. Jeden Tag denke ich, jetzt hat sie es begriffen! Morgen geht das Bürsten kinderleicht!
Naja, noch warte ich auf diesen Morgen. Aber wir bleiben dran. Und irgendwann wird aus meiner Kratzbürste ganz bestimmt ein Wellness-Weib!!

Mila - Hartmut Lang -- 2016-04-29.jpg„Massage – noch weiss ich nicht so genau was daran so entspannend sein soll!“

Ich habe übrigens von meiner Züchterin eine tolle Bürste mitbekommen. Es ist eine weiche Plastikbürste mit dem Namen „Zoom Groom“ von der Firma KONG. Diese Bürste mag Mila am meisten. Und damit geht auch am besten das tote Haar heraus (das ist ja schon fast wie trimmen). Gerade jetzt, beim Fellwechsel, eine prima Sache.