Ärgerliche Hundebegegnung!
Wobei die Hunde NICHT das Problem waren!
Ich komme gerade von diesem seltsamen Vorfall zurück und möchte es in Milas Blog schreiben um zu zeigen, dass mich solche „Hundebesitzerbegegnungen“ ratlos und betroffen zurücklassen.
Irgendwie erinnert mich diese Begegnung an den Sketch von Loriot „Der Kosakenzipfel“ wo auch aus einem Nichts ein heftiger Streit entsteht. Unterschied: Das eine ist ein Sketch, das andere leider Realität.
Ich sah von Ferne ein Frau mit drei Hunden. Zwei Hunde waren an der Leine, ein Hund (Pudel) nicht. Weiter sah ich, dass dieser Pudel auch gar nicht zu dieser Frau gehörte, sondern zwei andere Frauen ihrem Hund hinterherliefen um ihn wieder einzufangen.
10 Minuten später treffe ich mitten in der Siedlung auf diese beiden Frauen. Mila ist angeleint, denn innerhalb des Ortes sollen (bzw müssen) die Hunde angeleint sein. Die zwei Frauen unterhalten sich, der Pudel ist 5 Meter hinter ihnen, nicht angeleint.
Ich gehe extra auf die Strasse um Abstand zu haben und bitte nun die Frauen: „Können Sie bitte auf ihren Hund achten, meine Hündin ist am Rücken operiert und darf nicht mit anderen Hunden spielen“.
Die Frau empfindet diese Bitte sofort als Angriff und erwidert: „Mein Hund wird ihren Hund schon in Ruhe lassen“.
Ich: „Naja, ich wollte es nur sagen, denn meine Hündin mag es nicht, wenn ihr andere Hunde zu nahe kommen, wenn sie an der Leine ist“.
Sie: „Mein Gott, was wollen Sie denn? Mein Hund wird schon nichts machen“.
Und schon kam der Pudel (war ja eigentlich auch klar) zu Mila gelaufen.
Ich: “ Dann wird mein Hund jetzt halt giftig werden“ (ich lasse Milas Leine locker).
Sie: „Na und? Dann wird mein Hund halt mal giftig, er wird ihren Hund schon nicht umbringen (sie hatte meinen Satz wohl falsch verstanden, ich sagte ja nichts von IHREM Hund der giftig wird…).
Mila zog kurz die Lefzen, der Pudel verstand und ging zurück. Sie nahm ihren Pudel an die Leine.
Ich: „Ich verstehe jetzt nicht, warum sie so unfreundlich reagiert haben. Ich habe Sie doch freundlich gebeten“.
Sie: „Wie man in den Wald ruft so kommt es zurück! Und seien Sie jetzt bloss ruhig. Ich sage Ihnen, ich bin Rechtsanwältin!!!“.
Ich: „Das ist doch gut. Dann müssten Sie meine Bitte doch umso mehr verstehen. Ich frage mich, warum Sie so ungehalten sind?“
Sie: „Ach, dann rufen Sie doch die Polizei!!“
Ich: „Es würde die Polizei sicher interessieren, dass ihr Hund ohne Leine im Ort läuft und leider auch nicht gut hört. Ich habe gesehen, wie ihr Hund vorhin zwei anderen Hunden hinterherlief und sie ihn wieder einfangen mussten.“
Sie: „Hören Sie bloss auf – sonst rufe ICH die Polizei!!!“
Die beiden Frauen laufen in schnellen Schritten weiter.
Ich folge ihnen und sage: „Ich würde gerne mit ihnen sachlich reden. Es geht doch nicht um das Rufen der Polizei! Ich finde es einfach nur schade, dass wir Hundebesitzer nicht normal miteinander reden können. Leider haben Sie sofort unfreundlich reagiert“.
Die Damen sind an ihrer Haustüre angekommen.
„Gehen Sie weiter, sonst rufen wir die Polizei!“ schreit mir die Dame zu.
Leider erlebe ich es immer wieder, dass andere Hundebesitzer nicht verstehen können, dass es Hunde gibt, die nicht in engem Kontakt mit Artgenossen sein wollen.
Mila brauchte schon immer ihre etwas größere Individualdistanz, ja und???
Und durch ihren operierten Rücken will ich es schlicht nicht, dass sie mit fremden Hunden herumexperimentiert. Da hat doch niemand was davon!
Aber nein, diese Hundeleute meinen, ihr Hund darf, soll und muss mit jedem ihm entgegenkommenden Hund Schnauze an Schnauze sich beschnüffeln. Gerne auch, wenn Mila an der Leine ist und der andere Hund frei läuft. Ich frage mich, lesen diese Leute so gar keine Hundelektüre? Gehen sie nie in eine Hundeschule? Schauen sie nie „Martin Rütter“ oder dergleichen?
Würden es diese Menschen für sich selber toll finden, in der Stadt von jedem fremden Menschen in den Arm genommen zu werden???
Es gibt viele Gründe, warum Hunde keinen nahen Kontakt zu einem anderen Hund möchten: Alter, Krankheit, Rasse, unschöne Erfahrungen, Größe…
An dieser Stelle wünsche und bitte ich: Begegnen wir Hundebesitzer uns gegenseitig doch mit dem nötigen Respekt. So wie wir es letztlich auch von unseren Hunden erwarten.
Um mit etwas Schönem diesen Beitrag zu beenden: Freuen wir uns auf den VRK-Adventskalender, bald geht es los…