Mähhh…

Ende Dezember endete meine Tätigkeit im Waldkindergarten. Aus pädagogischen Gründen wurde meine kleine Stelle dort neu definiert und mir wäre der neue Auftrag zu viel geworden.
Im Januar hatte ich nun frei. Schnell stellte ich fest, dass mir das Arbeiten fehlt. Ich kann zwar nicht mehr wie früher mit Vollgas 100 Prozent arbeiten, aber im Mini-Jobbereich eine kleine Aufgabe übernehmen, das würde mir schon gefallen! Zumal meine vielen ehrenamtlichen Aufgaben durch Corona derzeit auch nicht oder nur sehr begrenzt möglich sind. Und nachdem nun auch unsere drei großen „Kinder“ alle beim Studieren sind, spüre ich umso mehr, dass ich nicht nur zu Hause sein möchte.
Erzieherinnen werden gesucht. Es wäre also nicht schwierig, als Erzieherin einen Job zu bekommen. Doch auch hier macht Corona die Sache kompliziert: Lockdown, Notbetreuung, Hygienekonzepte, die in einem Kindergarten nur schwer umgesetzt werden können…
Ich werde mit einer Tätigkeit im päd. Bereich warten bis ich eines Tages geimpft bin.
Wobei – irgendwie bin ich ja nun doch wieder pädagogisch unterwegs…

… ich wurde Anfang Februar beim nahegelegenen Landschaftspflegehof im Mini-Bereich eingestellt für die Zeit der Lämmeraufzucht. Derzeit lammen dort 350 Mutterschafe. Und das bedeutet für die Schäferfamilie sehr viel mehr Arbeit im großen Schafstall. Eigentlich wäre es meine Aufgabe gewesen, im Stall mitzuhelfen.
Eine Herdenschutzhündin bekam Welpen, es ist ihr erster Wurf. Die Hündin, die fremden Menschen gegenüber ohnehin reserviert ist (das ist ja ihr Job!), ist nun noch abweisender Fremden gegenüber (was auch völlig in Ordnung ist). Würde ich als fremde Person nun aber im Stall mithelfen, wäre die Hündin gestresst, würde ständig bellen und würde den Stress an ihre Welpen und an die Schafe weitergeben. Das wäre nicht sinnvoll.

Der Schäferfamilie ist durch eine andere Aufgabe meinerseits geholfen. Während sie sich um die Stallarbeiten kümmern, begleite ich täglich am Vormittag das homeschooling von ihrem Sohn. Benjamin und ich kennen uns schon aus dem Waldkindergarten und sind ein gutes Lern-Team.
Jetzt in den Ferien müssen wir nicht ganz so viel lernen und haben nach dem Erledigen von Deutsch und Mathe auch noch Zeit, um uns um Bennis Tiere zu kümmern. Der Hase wird gebürstet. Das Pony auch. Und wir machen einen schönen Spaziergang zum Adelbach mit Pony-Oma Krümel.
Heute war Benni mein Lehrer und zeigte mir, wie man ein Lämmchen richtig hält. Ich habe von ihm gelernt, warum alle Lämmer und Schafe Zahlen auf ihrem Rücken haben: Na klar, damit die Schäfer wissen, welches Lamm zu welchem Mutterschaf gehört. Die Schafe wissen das von ganz alleine, die brauchen diese Zahl nicht!
Ein Lämmchen benötigte heute eine Spritze und ich durfte das kleine Böckchen halten. Da geht mir ja voll das Herz auf. Sie sind aber auch einfach herzig diese kleinen Lämmchen!!
Leider kann man hier auf dem blog nur lesen und schauen. Wenn man hören könnte, dann würde man das Mähhh-Meer hören. Die Schafe blöken mit tiefem Gesang ununterbrochen. Doch wenn der Schäfer die Heuraufen öffnet, dann ist es sehr schnell still. Dann hört man nur noch zufriedenes Kauen und vielleicht hin und wieder ein feines Blöken eines Lammes: Mähhh.
Irgendwann wird man wohl auch Welpen-Bellen hören.
Je nachdem, wie sich Hündin Dana entspannt, kann ich später auch mal mehr im Stall mithelfen. Wir werden sehen und bestimmt werde ich hier im blog mal wieder berichten.
Vielen Dank an Benni und seine Eltern, die mir erlaubten von ihrem Hof zu berichten und die Fotos einzustellen.

Ach ja – prima ist natürlich auch, dass Hartmut nach wie vor im homeoffice arbeitet. So ist unsere Mila nicht alleine, solange ich weg bin. Und am Nachmittag geht es für mich mit Levi und Mila dann zum Ausreiten…

Jeden Morgen um 8.30 Uhr beginnt das homeschooling

Benni ist ein toller Schüler. Zuerst liest er mir vor. Danach gibt es viele Arbeitsblätter von der Schule, die er erledigen muss.

Das Pony Krümel und die Eselstute Rübe gehören Benni.

Nach dem Lernen gehen wir eine Runde spazieren

Zwei ziemlich beste Freunde 😉

Im großen Schafstall gibt es jede Menge zu tun!


Das Lamm 200, einfach zu süß!!

„Schau, Iris, so hält man ein Lamm“

Böckchen 127 ist etwas matt und braucht eine Spritze. Hoffentlich geht es ihm bald wieder besser…mähhh.