Ziel vor Augen

Mal abgesehen davon, dass kein Hund einen Bandscheibenvorfall braucht, war das Timing – zumindest von finanzieller Seite betrachtet – nicht perfekt. Denn ob eine Operation zwischen 2000 und 2500 Euro kostet oder letztlich 3400 Euro, nur weil es notfallmässig an einem Feiertag sein musste, der Unterschied in der Summe ist schon gewaltig!
Natürlich schmerzt es unseren Geldbeutel, diese Summe auszugeben.  Und doch bin ich sehr dankbar, dass es uns möglich war, diese Operation durchführen zu lassen. Was machen Hundebesitzer, die dieses Geld nicht locker haben???
Von großem Vorteil war es, dass wegen der Feiertage Hartmut mich bei allem begleiten konnte und ich nicht alleine mit Mila zur Klinik fahren musste! Der Adrenalinspiegel ist ja doch immens hoch.

Die Frage kam auf, warum wir Mila nicht in jungen Jahren versichert haben? Das Thema Hundekrankenversicherung ist nicht so einfach. Aber rückblickend hätte sich bei Mila so eine Versicherung mehr als gelohnt.
Riesiges Glück war es, dass der orthopädische Facharzt zufällig an Karfreitag in der Klinik war! Ich fürchte diese „Geschichte“ wäre sonst ganz anders verlaufen.

Glück haben wir auch trotz Coronazeiten eine Physiotherapeutin an unserer Seite zu haben, die regelmässig zu uns ins Haus kommt (mit Maske) um Mila zu behandeln. Durch spezielle Massagen soll Milas Vorhand gelockert und entspannt werden. Bei der Hinterhand geht es darum, die Nervenbahnen zu stimulieren und anzuregen. Mila liegt dabei auf unserem Esstisch 🙂
Zuerst ist sie etwas aufgekratzt, doch sie beruhigt sich schnell und die Behandlungen durch die erfahrenen Hände tun ihr sichtbar gut. Die Therapeutin zeigte mir, wie ich täglich mit Igelball und Massagebürste vor allem die rechte Hinterhand massieren soll, damit die Durchblutung angeregt wird. Verstärkt am rechten Hinterbein zeigt Mila Lähmungserscheinungen und läuft dadurch unrund, stacksig und teilweise wackelig.

Eine ganz tolle Sache ist die Rampe für das Auto, die ich neulich kaufte. Das Ein- und Aussteigen in die Hundebox ist für Mila nun gelenkschonend und selbständig machbar. Das Spazierengehen ist viel spannender, wenn es nicht immer die gleiche Runde um das Haus ist. Mila war so happy, mal wieder im Wald zu sein – und ich auch! 🙂
Ausserdem habe ich eine 5-Meter-Schleppleine gekauft. Auch eine super Anschaffung. So ist Mila zwar angeleint, hat aber die Möglichkeit, zwischendurch auch mal vor mir her zu traben. Diese kleinen Freiheiten tun Mila sehr gut und ich selber kann dadurch auch besser entspannen.
Tatsächlich frage ich mich, wie machen es Hundebesitzer mit großen, schweren Hunden nach so einer Operation? Bestimmt gibt es da auch Lösungen. Aber die praktische Größe und das 10kg-Gewicht von Mila erleichtern im eingeschränkten Alltag nun so manches.

An dieser Stelle möchte ich mich auch einmal herzlich bei euch allen bedanken! Für euer „an-uns-denken“, für eure guten Genesungswünsche, eure aufbauende und mutmachende Worte. Es tut sehr gut zu hören, dass sich andere Hunde in guter Weise von so einem Bandscheibenvorfall erholt haben und heutzutage ein normales Hundeleben führen können. Dieses Ziel haben wir auch vor Augen 🙂

Die Physiotherapiestunden haben begonnen. Bei uns zu Hause liegt Mila dazu auf unserem Esstisch und lässt sich massieren.

Mila spürt, dass ihr diese erfahrenen Hände gut tun.

Ein weiterer Schritt in Richtung „kleine Freiheit“: Diese rutschfeste Rampe ermöglicht es, dass Mila gelenkschonend und eigenständig ins Auto ein- und aussteigen kann.

Diese Rampe lässt sich einfach zusammenklappen und hat dann neben der Box im Auto Platz. (Zum Glück haben wir ein Auto, in welches Hundebox und Rampe so gut reinpassen!).

Glücklich trabt Mila im Wald an der langen Schleppleine vor mir her. Endlich mal wieder Waldluft 🙂
Mila läuft besser und sicherer auf festem Asphalt als auf weicher Wiese.

Zwischendurch ausgiebig schnüffeln ist auch sehr wichtig

Wieder zuhause muss erst einmal geschaut werden ob draussen alles in Ordnung ist.

Und dann ist wieder Ruhe und Erholungsschlaf angesagt.