Wer rupft, wer zupft?

„Wer rupft, wer zupft, wer hat`s getan?“ – dieses lustige Spiel mochten meine Kindergartenkinder früher sehr gerne. Seit kurzem hat die Frage „Wer rupft, wer zupft?“ für mich eine ganz neue Bedeutung. Ja, es geht um das Thema Trimmen!
Beim Trimmen zupft man seinem rauhaarigen Hund die toten, losen Haare aus dem Fell. Muss das sein??? Tut das dem Hund nicht weh?!
Ich gestehe: Unsere vorherige Kromihündin habe ich all die Jahre nicht getrimmt (nur gebürstet). Damals wusste ich nicht, warum das Trimmen so wichtig ist. Auf dem Hundeplatz galt viel mehr die Meinung: Wer seinem Hund die Haare rausreisst ist kein Hundeliebhaber. Bürsten und Scheren geht doch auch und ist für den Hund viel angenehmer. Nun, unterschiedliche Hunderassen haben unterschiedliches Fell – da kann man nicht alle Hunde über einen Kamm scheren.
Seit wir Mila haben, habe ich dazugelernt: Trimmen muss sein! Das Zupfen und Rupfen ist für den jungen Hund zunächst ungewohnt, aber es tut ihm nicht weh. Es ist nicht das Gleiche, als würde man dem Menschen die Haare vom Kopf reissen! Das Trimmen verschafft dem Hund Erleichterung, denn es lindert den Juckreiz welcher durch das nachwachsende Haar entsteht. Wird das alte Haar nicht herausgezupft, verbleiben die abgestorbenen Haarwurzeln in der Haut. Dies kann unter Umständen sogar zu Hautreizungen und Ekzemen führen. Leider fallen dem rauhaarigen Hund die Haare nicht einfach so von selber aus und auch das Bürsten reicht meist nicht aus.
Mila wird nun bald 6 Monate alt und ich habe gelesen, dies sei eine gute Zeit um das Baby-Welpen-Haar herauszutrimmen. Es hat mich einige Überwindung gekostet, meiner Mila beherzt Haare vom Körper zu zupfen. Doch – wow, ich hätte es nicht gedacht – das alte Fell kam mir schon fast entgegen. Es machte „Ritsch-Ratsch“ (ein Geräusch, wie wenn man Löschpapier zerreisst) und ich hatte büschelweise Fell zwischen Daumen und Zeigefinger. Nun hat Mila zum Glück raues kurzes Fell, d.h. bei ihr hält sich das Trimmen in Grenzen. Es gibt ja auch ganz wuschelige Kromis, da geht dann bedeutend mehr Fell runter.
Auf der homepage der erfahrenen Züchterin Frau Dorothee Klein bekommt man übrigens detaillierte Tipps, wie man seinen Kromi richtig trimmt. Überhaupt kann man auf dieser homepage ganz viel Wichtiges rund um den Kromfohrländer lesen.
Mila lässt sich mittlerweile schon fast wie ein Wellness-Weib bürsten (juhu!) und auch beim Trimmen hält sie meist still. Ich verlange natürlich noch nicht zu viel von ihr. Hin und wieder zupfe ich ein paar Minuten an ihr herum. Für den Anfang muss das genügen. Denn nicht nur Mila, auch ich muss das Trimmen ja erst noch üben!! Später reicht es wohl aus, wenn ich Mila zwei bis dreimal im Jahr gründlich trimme.

Mila - Hartmut Lang -- 2016-05-08.jpg Vor wenigen Tagen: Mila hat noch viel langes Fell an der Schädeldecke

Mila - Hartmut Lang -- 2016-05-15.jpg

Heute: Das lose Haar wurde von mir an der Schädeldecke getrimmt